Vorbereitung auf den Wandermarathon
Die Idee, einmal selbst am Wandermarathon teilzunehmen und direkt von der Strecke zu berichten, schwirrte uns schon lange im Kopf herum. Doch in den letzten Jahren wollte es einfach nicht klappen – mal lag es am Personalmangel, mal stand ein Wanderurlaub direkt im Anschluss auf dem Plan oder eine Verletzung machte die Teilnahme unmöglich. Dieses Jahr war es endlich soweit: Wir hatten den festen Entschluss gefasst und wollten uns entsprechend vorbereiten.
Obwohl wir regelmäßig am Gardasee oder in den Bergen unterwegs sind, hatten wir bisher noch nie 43 Kilometer am Stück zurückgelegt. Die 2.000 Höhenmeter der Strecke bereiteten uns allerdings weniger Kopfzerbrechen, da wir mit solch anspruchsvollen Steigungen vertraut sind. Um uns optimal auf die Gegebenheiten einzustellen, luden wir uns vier Wochen vorher die Route herunter und teilten sie in zwei Abschnitte auf, die wir vorab erkundeten. Zwei Wochen vor dem Start legten wir täglich 10 Kilometer auf Zeit zurück, um unsere Ausdauer zu verbessern. Dabei stand für uns nie der Wettkampfgedanke im Vordergrund. Unser einziges Ziel war es, das Ziel zu erreichen. Während ich bei Jens keine Zweifel an seiner Fitness hatte, war mir klar, dass die Herausforderung für mich um einiges größer werden würde.
Der Start am Samstagmorgen: Voller Motivation
Endlich war es soweit: Am Samstagmorgen um 08:03 Uhr fiel der Startschuss. Die ersten Kilometer führten uns durch die Kahle Hard - meinen absoluten Lieblingswanderweg am Edersee. Wir hatten uns fest vorgenommen, diesen Abschnitt zügig hinter uns zu bringen, da der schmale und steile Weg bei der großen Teilnehmerzahl schnell zu Staus führen kann. Dank unserer guten Vorbereitung und dem richtigen Schwung meisterten wir diesen Teil der Strecke jedoch ohne Probleme..
Die Verpflegungsstationen – ein Highlight der Strecke
An den drei Verpflegungsstationen haben wir uns richtig gut gestärkt – ein großes Dankeschön an die Ehrenamtlichen, die mit so viel Gastfreundschaft und leckerem Essen alles perfekt organisiert haben! Die Stationen sind liebevoll gestaltet, man kann sich stärken, Getränke auffüllen, die Toilette nutzen oder einfach kurz ausruhen und mit anderen Wanderern quatschen. Die gute Stimmung dort macht richtig Spaß und gibt Energie für die nächste Etappe. Dieses Mal war es für mich eine ganz andere Erfahrung, selbst als Teilnehmerin dabei zu sein. Normalerweise bin ich als Veranstalterin unterwegs, mache Fotos oder organisiere vor Ort. Die Strecke selbst zu laufen, den Zusammenhalt der Community zu spüren und die Herausforderungen direkt mitzuerleben, war etwas ganz Besonderes. Es hat mich einmal mehr begeistert, was für eine tolle Atmosphäre wir über die Jahre gemeinsam aufgebaut haben.
Die letzten Kilometer und die unglaubliche Motivation
Als ich zum Ende der Strecke mit meiner Kollegin Lisa telefonierte und sie mir sagte, dass wir ziemlich weit vorne lagen (wir wurden in Echtzeit über Google nachverfolgt), motivierte uns das zusätzlich, die 8 Stunden zu unterbieten. Doch die letzten 5-6 Kilometer waren für mich besonders hart. Ich war schon ziemlich erschöpft und hatte wenig Lust, weiterzugehen. Aber Jens hat mich immer wieder motiviert und mir geholfen, die letzten Kilometer durchzuhalten. Diese Unterstützung gab mir die nötige Kraft, um das Ziel zu erreichen. Als wir schließlich den Steilhang bei der Loreley hinter uns hatten und die letzten Meter ins Ziel liefen, war die Freude riesig! Wir hatten es tatsächlich in 7 Stunden und 57 Minuten geschafft und landeten als erste Frau bzw. gemeinsam als 3. insgesamt im Ziel. Was für ein Erfolg! Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, denn mein einziges Ziel war es, einfach nur anzukommen
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